Es wäre einfach, wenn man im Audiobereich ein Kabel nur mit elektrischen Parametern (Induktivität, Kapazität, Widerstand) beschreiben könne und danach sagen könne, wie das Kabel bei verschiedenen Abschlußparametern zu klingen hat. So weit ist man leider noch nicht. Jedes Kabel ist unter anderem als ein Filter zu betrachten.
Die Kunst besteht darin, entweder dieses "Filter" so einzusetzen, daß eventuelle klangliche Defizite in anderen Komponenten ausgeglichen (kompensiert) werden, oder aber die elektrischen Parameter so zu legen, daß sich in Verbindung mit den verbundenen Geräten eine "verlustfreie" Leitung ergibt.
Letzteres sollte eigentlich der Idealfall sein - wenn man "ideale", d.h. den Klang nicht beeinflussende Komponenten zur Verfügung hat.
Daher gilt grundsätzlich für mittlere bis gehobene Ansprüche: das beste Kabel gibt es nicht, nur das am besten passenste.
Das ist aber nur eine Betrachtungsweise. Wichtig bei Audio-Verbindungen ist auch die Form und Stärke des Leiters, die Art des Dielektrikums (das Material zwischen den Leitern), die Lage des Hin- und Rückleiters zueinander, die Art und der Sitz der Steckverbindung, sowie natürlich auch das Leitermaterial.
Man sollte sich also im klaren sein, daß die RCLD-Komponenten einer Kabelverbindung (Widerstand, Kapazität, Induktivität, Verlust) nicht allein ausschließlich für den Klang einer Kabelverbindung ausschlaggebend sind.
Weiteres hierzu unter "Skin-Effekt" und "Einfluß der Kabelkapazität bei NF-Verbindungen".