Symmetrische Schaltungs- und Leitungsführung sind in der letzten Zeit weit verbreitet.
Kaum ein Hersteller, der nicht auf die symmetrischen Ein- und Ausgänge seiner Geräte hinweist.
Unbestritten sind die Vorteile im Studio- und PA-Bereich, wo auf aufgrund langer Leitungswege (Störeinstrahlung) und unüberschaubarer Masseverbindungen (Brummanfälligkeit) die Gleichtaktunterdrückung der symmetrischen Schaltungen, sowie die erdfreie Koppelung der Komponenten durch Übertrager von hervorragender Bedeutung sind.
Vorteil und Ziel einer symmetrischen Leitungs- und Schaltungsführung ist also fast ausschließlich die Störsicherheit, die im Heimbereich nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Dem stehen aber einige handfeste Nachteile gegenüber.
Bei Verwendung von Übertragern hat man mit den technischen Limitierungen dieser Bauteile zu kämpfen. Um eine ausreichende Übertragungsbandbreite und Störfestigkeit zu erreichen, ist großer Aufwand vonnöten, der natürlich auch mit hohen Kosten verbunden ist. Auch in klanglicher Hinsicht scheiden sich hier die Geister.
Ebenso bei elektronischen Symmetrierungen und Asymmetrierungen ist der vermehrte Einsatz von Differenzverstärkern klanglich nicht unumstritten. Bei z.B. induktiv eingekoppelten Störspannungen (durch stromdurchflossene Leiter) werden diese nicht durch Differenzverstärker unterdrückt, da die Störspannungen gegenphasig am Eingang auftreten.
Bei sorgfältiger Ausführung und sauberer Kabelverlegung läßt sich im Heimbereich mit einer asymmetrischen Schaltung ein ausreichend hoher Störabstand gewährleisten.
Vergleicht man symmetrische und asymmetrische Schaltungen in Bezug auf Bauteileaufwand, so läßt sich vereinfachend feststellen, daß bei einer symmetrischen Schaltung der doppelte Bauteileaufwand wie bei einer asymmetrischen Schaltung nötig ist.
Auch das Nutzsignal muß also doppelt so viele Bauteile, zum größten Teil nichtlinearer Art, durchlaufen. Dies kann dem Klang nicht förderlich sein.
Doppelte Bauteile bedeuten aber u.a. auch doppelte Kosten, doppelter Stromverbrauch und doppelte Wärmeabgabe.
Ein symmetrischer Vorverstärker wird doppelt soviel kosten wie ein bauteilmäßig qualitativ vergleichbarer asymmetrischer Vorverstärker.
Ein klanglicher Vorteil läßt sich ebensowenig begründen.
Manche symmetrischen Verstärker verfügen über zusätzliche asymmetrische Ein- und Ausgänge. Die klanglichen Vorteile, die hier u.U. beim Vergleich asymmetrisch-symmetrisch zu Gunsten der symmetrischen Schaltungen zu beobachten sind, rühren meisten von einer zusätzlich in den Signalweg geschleiften Stufe zur Asymmetrierung her.
Übrigens sind fast alle professionellen Studiogeräte intern asymmetrisch aufgebaut und verfügen nur über Symmetrierstufen an den Ein- und Ausgängen.
Daher sind alle TMR-Verstärker im Interesse eines kürzest möglichen Signalweges und daher minimaler Signalveränderung asymmetrisch aufgebaut.